Rückblick Tagung AHV-Reform 21 / Veränderungen im Alter und davor
Rückblick Tagung 2023: AHV-Reform 21 / Veränderungen im Alter und davor
Die sehr gut besuchte Tagung im Berner Bildungszentrum Pflege war ein voller Erfolg: Das äusserst kompetente Referat von Frau Andrea Frost-Hirschi, lic. Jur., Rechtsberaterin des SBK Bern, erläuterte die Folgen der AHV-Reform 21 auf die bereits Pensionierten, auf Pensionierte der sogenannten «Übergangsjahre» und auf alle anderen. Die anschliessenden Fragen und die Diskussion rund um dieses Referat zeigten eindrücklich, wie stark das Thema das Zielpublikum interessierte. Aktuell sind noch nicht alle Eckpfeiler der Umsetzung bekannt. Die AHV mit ihrer vorbildlichen Kommunikation publiziert jedoch jährlich thematische Broschüren mit allen Änderungen, die von Frau Frost-Hirschi sehr empfohlen werden. Auf der Website www.akbern.ch finden Sie unter dem Reiter AHV 21 sämtliche Unterlagen und weiterführende Informationen zur Rentenaltererhöhung der Frauen, zum flexiblen Rentenbezug und zu den Auswirkungen einer Weiterarbeit nach 65 auf die Rente.
Umgang mit Veränderungen im Alter und davor
Kann es wirklich sein, dass man sich mit der Pensionierung für die nächsten 25 Jahre zur Ruhe setzt oder von einer Kreuzfahrt zur nächsten hetzt? In seinem leichtfüssigen und zugleich tiefgründigen Plädoyer rief der Autor und Philosoph Ludwig Hasler dazu auf, im Alter aktiv an der Zukunft mitzuwirken, auch wenn diese nicht mehr die eigene sein wird. Er referierte über die Hauptthesen aus seinem Buch «Für ein Alter, das noch was vorhat»: Die Dramaturgie des Alterns verändert sich derzeit. Noch kürzlich nahm die Kurve des Alters nur eine Richtung: abwärts. Altern bedeutete körperlicher Verfall und dauerte also nur kurz. Dafür anerkannte man die »Altersweisheit«, die den Alten zu einem Sonderstatus verhalf. Schliesslich ertrugen alte Menschen ihren Zerfall, weil ihnen die Religion eine Perspektive über den Tod hinaus versprach. Letzteres entfällt inzwischen für viele. Und heute sind 65-Jährige meist so fit und vital, dass 90 Jahre bald als normal gelten. Befreit vom Takt des Erwerbslebens haben sie Zeit und Geld, können tun und lassen, wie es ihnen gefällt – Reisen, Jassen, Sport, Kino, Schlauchbootabenteuer, Yoga, Grillparty. Aber irgendwie will sich das Glück trotzdem nicht richtig einstellen. Der Mensch lebt davon, dass er etwas vorhat. Für diese Einsicht bietet der Autor eigene Erfahrungen, philosophische Traditionen und aktuelle Studien auf: Menschen werden zufrieden, wenn sie etwas mehr bewegen als nur sich selbst. Er sieht deshalb nur eine Lösung: Wirke an einer Zukunft mit, die dich überdauern wird, wirke an der Zukunft der Familie, der Gemeinde, der Bienen, der Traditionen, der Biodiversität, der Poesie – an der Zukunft unserer Menschenwelt.
Der SBK 60 plus, Organisator der Tagung, zieht ein ausgesprochen positives Fazit: Die Vorträge waren gehaltvoll und interessierten, das Publikum beteiligte sich, die Organisation klappte reibungslos und das Olivenbrot wurde in kürzester Zeit und mit grossem Genuss «verputzt». Ein grosser Dank geht an die engagierten Mithelfer:innen!
Gerne rufen wir die Leser:innen der Schrittmacher:in dazu auf, sich mit möglichen Veranstaltungsthemen für eine nächste Tagung, voraussichtlich im Frühling 2024, zu melden: kommunikation@sbk-be.ch Ebenso freut sich der SBK 60 plus auf weitere Mitglieder ab 50 Jahren, die gerne noch im Berufsleben tätig sind und Inputs aus der Praxis einbringen können. Der Aufwand beträgt 5-6 Sitzungen à 1,5 Stunden im Jahr plus die Mithilfe an Tagungen.
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